Kaffee ist eines der Lieblingsgetränke und auf der Beliebtheitsskala weit oben. Egal ob zuhause oder „to go“, kalt oder warm, die kultige Bohne ist für viele Menschen ein „Must“. Jedes Jahr werden in Deutschland über 162 Liter Kaffee pro Kopf getrunken. Doch wie gut ist Kaffee für unsere Gesundheit? Macht dieser Muntermacher wirklich süchtig? Angeblich soll Kaffee auch unsere Verdauung anregen und gegen Kopfschmerzen helfen. Einigen Kaffee-Mythen begegnet man täglich, doch was entspricht wirklich der Wahrheit und was ist ein bloßer Mythos?
Mythos: Kaffee macht süchtig?
Kaffee gehört für viele von uns zum Alltag. Man hat oft das Gefühl, es ohne Kaffee nicht aushalten zu können. Sind das schon Suchtanzeichen? Die Experten sagen „Nein“! Kaffee macht definitiv nicht süchtig oder abhängig. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Koffein nicht als süchtig machende Droge eingestuft. Die eigentlichen Suchtmittel sprechen unser Belohnungssystem im Gehirn an, was die Nervenzellen veranlasst den Botenstoff Dopamin auszuschütten, wodurch ein Hochgefühl entsteht. Das ist bei Koffein nicht der Fall. Doch auch bei einem regelmäßigen Kaffeekonsum setzt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein, der beim Absetzen von Kaffee ähnliche Entzugssymptome verursachen kann.
Mythos: Kaffee fördert die Verdauung?
Der kleine Espresso wird in fast allen Restaurants zum Abschluss angeboten, er fördere ja die Verdauung. Doch das ist nicht ganz richtig. Kaffee kann nur die Darmaktivität anregen und eine Darmentleerung auslösen, die Verdauung fördert er aber nicht.
Mythos: Kaffee färbt die Zähne gelblich?
Dieser Mythos ist wahr! Kaffee, (schwarzer) Tee, Rotwein und dunkle Traubensäfte verfärben mit der Zeit bei regelmäßigem und häufigem Konsum die Zähne. Das lässt sich leicht erklären. Die Oberfläche der Zähne ist nicht glatt, daher können sich in den kleinen Rauigkeiten der Zahnstruktur alle möglichen Pigmente aus Nahrungsmitteln einlagern, wie zum Beispiel auch der natürliche Farbstoff vom Kaffee. Dadurch nehmen unsere Zähne mit der Zeit eine leicht bräunlich-gelbe Farbe an.
Mythos: Kaffee macht fit?
Trinkst du eine Tasse Kaffee vor dem Sport? Dann machst du es genau richtig. Denn Kaffee macht fit! Der im Kaffee enthaltene Koffein regt die körperliche Fitness an, steigert den Pulsschlag, erhöht den Blutdruck und weitet die Atemwege. Dadurch ist das Joggen oder Workout noch effektiver und dein Körper gibt 100% Leistung.
Außerdem fördert der Koffein die Freisetzung von Fettsäuren und Glucose im Körper, so können alle Muskel mit genügend Sauerstoff und Energie versorgt werden.
Da Kaffee einen solchen Energiepush erzeugen kann, wird er besonders gerne zum Frühstück getrunken. Doch wie sieht es bei einem abendlichen Kaffee aus?
Koffein vor dem Schlafengehen hat bei verschiedenen Menschen eine unterschiedliche Wirkung. Einige Studien zeigen, dass sich die Schlafqualität durch Koffein erheblich verschlechtern kann. Jedoch ist das individuell verschieden. Es gibt auch Frauen und Männer, die mit einem abendlichen Kaffee besser schlafen können als ohne.
Mythos: Kaffee macht schlank?
Nicht genau! Das Koffein kann zwar den Stoffwechsel erhöhen, aber nicht genug, um alleine durch den Kaffee abnehmen zu können und einen langfristigen Gewichtsverlust erzielen zu können. Was aber Koffein wirklich bewirken kann, ist den Hunger für kurze Zeit zu reduzieren.
Mythos: Kaffee hilft gegen Kopfschmerzen?
In der Tat! Eine Tasse Kaffee kann bei leichten oder mittelschweren Spannungskopfschmerzen helfen. Kaffee wirkt nämlich schmerzlindernd. Das Koffein, welches als mildes Schmerzmittel gilt, wandert mit dem Blut ins Gehirn, erweitert dort die Blutgefäße und regt die Durchblutung des Gehirns an. Dadurch können Spannungskopfschmerzen gelindert werden.
Mythos: Kaffeetrinker leben länger?
Forscher haben in einer Studie nachgewiesen, dass das koffeinhaltige Getränk sogar lebensverlängernd wirkt. Statistiken beweisen, dass frühe Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder neurologischen Leiden bei Kaffee-Trinkern seltener vorkommen. Jedoch hängt das nicht direkt mit dem Koffein zusammen, da die gesunden Eigenschaften und die Antioxidantien auch im koffeinfreien Kaffee enthalten sind.
Welche Inhaltsstoffe des Kaffees haben eine solche Wunderwirkung?
Den Forschern zufolge schützten manche Stoffe im Kaffee vor der Entstehung von Alterszucker und verringern Entzündungen. Welche Stoffe es genau sind, ist jedoch bislang nicht geklärt. Man ist sich nur darüber einig, dass es nicht das Koffein ist.
Experten warnen jedoch davor, die Erkenntnisse aus den Beobachtungsstudien nicht überzubewerten. Auch hier sollte ein ausgewogener Kaffeekonsum in Balance gehalten werden. Aus einzelne Beobachtungsstudien lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen ableiten.
Am besten sollte man auf seinen eigenen Körper hören und auf eine ausgewogene Ernährung achten. Wie viele andere Lebensmittel, so auch der Muntermacher Kaffee, kann in Übermaß unsere Gesundheit negativ beeinträchtigen. Es liegt an uns, die richtige Balance zu finden!